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.Firqah   فِرقَة     Sekte


 

   

Alle die sich zum Islam bekennen sprechen das Glaubensbekenntnis (Schahaadah):

 

 

aschhadu allaa ilaaha illa-llahu wa asch-hadu anna muhhammadan 'abduhu wa rasuuluhu

 

Ich bezeuge: Kein Gott außer Allah und ich bezeuge, Muhammad ist Sein Diener und Sein Gesandter.

 

Hinter diesem Bekenntnis verbergen sich allerdings unterschiedliche Auffassungen, auch solche, die dem Islam widersprechen bzw. aus dem Islam hinausführen können, ohne dass solche Irrlehren für jeden Muslim  leicht erkennbar wären. Wenn etwa die Anhänger einer Sekte behaupten würden, dass Schweinefleisch zu essen erlaubt sei ..."weil so und so", oder dass die fünf täglichen Gebete nicht verpflichtend sind, "...weil so und so, dann erkennt selbst ein ungebildeter Muslim, dass das gesprochene Glaubensbekenntnis nur auf den Lippen war,  während das Herz die Worte nicht bewahrheitete. Islamleugnungen sind aber nicht immer so leicht zu erkennen und eine Sektenzugehörigkeit ist den Sektierern nicht immer bewusst, da sie die Wahrheit zu vertreten meinen. Es ist auch nicht selten, dass individuelle Mischungen von wahren und falschen Lehren im Umlauf sind, was es umso schwieriger machen kann, den eignen Irrtum zu erkennen und darüber hinaus kann es sein, dass ethnische Gewohnheiten von Irrlehren für manche schwer zu unterschieden sind. Das Wissen und Erkennen von Irrlehren dient dem eigenen Schutz, ansonsten ist es besser, sich nicht zu viel mit Irrlehren zu befassen. Die nachstehende übliche Gegenüberstellung ist grundlegend falsch, da sich sunnitsiche Recht-Schulen nicht im Sinne ihrer Glaubensfragen unterscheiden sondern alle Ahlu-s-Sunnah wa-l-Dschamaa'ah angehören, während sich die dargestellten schiitischen Sekten durch unterschiedliche Glaubenslehren - unterscheiden. 

 

Wiki-Graphik mit typisch falschem Vergleich von Sunniten und Schiah.

 

 

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Hinweise zu Sekten

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Mit "Sekte" sind hier diejenigen Gruppen gemeint, welche sich selbst als Muslime betrachten oder mit dem Islam assoziiert werden, jedoch im Sinne ihrer Aqiidah (Glaubensinhalte) vom traditionellen Islam, also von Ahlu-l-Sunnah wa-l-Dschm'ah abweichen. Sektenanhänger können Kufaar (Ungläubige) sein, auch wenn sie - kulturell gesehen - als Muslime gelten und sich selbst als die wahren Muslime wähnen. Wie dem auch sei, es ist Vorsicht bei Beurteilungen geboten, denn so mancher sagt etwas, dessen Bedeutung er spirituell nicht erfasst.

 

 

Imam Rabbani Shaykh Ahmad Sirhindi Faruqi (rahmatullah alaih), (1564-1624), 

erklärte in seinem Brief an Mullah Ibrahim (Maktubat Shareef : 3.38), wie das Hadiith: "... die Ummah (Gemeinscahft der Muslime) wird sich in dreiundsiebzig Sekten (Gruppen) teilen ..." zu verstehen ist: "In einem Hhadith wird erklärt, dass sich diese Ummah in dreiundsiebzig Gruppen aufteilen wird, von denen zweiundsiebzig in die Hölle kommen werden. Dieser Hhadith besagt, dass die zweiundsiebzig Gruppen im Feuer der Hölle gequält werden. Er besagt nicht, dass sie auf ewig in der Hölle bleiben werden. Das ewige Verbleiben in der Qual des Höllenfeuers ist für diejenigen, die keinen Imaan haben. Das heißt, es ist für die Ungläubigen. Die zweiundsiebzig Gruppen werden aufgrund ihres verdorbenen Glaubens in die Hölle kommen und so viel brennen, wie die Verdorbenheit ihres Glaubens beträgt. Die eine Gruppe, die dreiundsiebzigste, wird vor dem Höllenfeuer bewahrt, weil ihr Glaube nicht verdorben ist. Wenn es unter den Mitgliedern dieser einen Gruppe solche gibt, die böse Taten begangen haben, und wenn diese bösen Taten von ihnen nicht durch Taubah oder Schafaah vergeben wurden, ist es möglich, dass auch diese in der Hölle brennen werden, entsprechend ihrer Sünden. Alle, die zu den zweiundsiebzig Gruppen gehören, werden in die Hölle kommen. Aber keiner von ihnen wird auf ewig in der Hölle bleiben. Nicht alle, die zu dieser einen Gruppe gehören, werden in die Hölle kommen. Von ihnen werden nur diejenigen in die Hölle kommen, die schlechte Taten begangen haben. Die zweiundsiebzig berichteten Gruppen von Bid'ah, die in die Hölle kommen werden, sollten nicht alle als "Ungläubige" bezeichnet werden, denn sie sind Ahl-i-Qiblah. Aber von diesen Leuten werden diejenigen, die die islamischen Lehren, die unabdingbar sind, um geglaubt zu werden, nicht glauben, sowie diejenigen, die die Regeln der Schariah, der jeder Muslim untersteht und sie kennt leugnen, zu Ungläubigen. Die Gelehrten der Ahlu-s-Sunn'ah erklären: "Wenn die Aussage eines Muslims hundert Bedeutungen hat, von denen neunundneunzig den Unglauben hervorrufen und eine zeigt, dass er ein Muslim ist, dann ist es notwendig, diese eine Bedeutung zu nehmen und ihn so vor dem Zustand des Unglaubens zu bewahren und Allahu Ta'ala kennt die Wahrheit. Sein Wort ist das zuverlässigste Wort."

 

 

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