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Hhidschaab   Kleidung      

Woher stammt das Gebot, dass alle Frauen ein Kopftuch tragen müssen?

Ich interessiere mich für Religionen. Bin selbst katholisch, aber lese sehr viele andere Bücher. Auch den Koran habe ich gelesen – und nun meine Frage:  Woher stammt das Gebot, dass alle Frauen ein Kopftuch tragen müssen?   Dr.Kühne Peter / Sunday, October 23, 2005

 

 

Antzwort: Ich werde ihre Frage, so Allah will, beantworten. Zuerst aber eine Gegenfrage: wo bzw. wie steht es in der Bibel, dass sich Frauen kleiden sollen?

Muhammad Abu Bakr Müller

 

 

Nun zu Ihrer Gegenfrage:  Nein, mir ist nichts bekannt, dass in der Bibel etwas über Bekleidung geschrieben wird. Aber im Lauf der Jahrhunderte haben sich gewisse Gebräuche eingebürgert, dass man eine Kirche nur in ordentlicher Kleidung betreten sollte. Leider haben sich in der heutigen Zeit viele Touristen nicht mehr daran gehalten. Zum Beispiel in Venedig habe ich es miterlebt, dass ein Mann in kurzen Hosen und Sandalen und seine Frau schulterfrei und auch ganz kurze Hosen - vom Aufseher abgewiesen wurden und darüber auch noch ungehalten waren. Ein gewisses benehmen sollte man halt voraussetzen. Nun zurück zu meiner frage. Ich bin ja kein Fachmann und gehöre weder der Presse noch irgend einer Organisation an, sondern bin ganz einfach nur ein Spitalsarzt. In den Nachtdienstden kann man sich ja unterhalten und da gibt es ein paar Pfleger aus der Türkei - und die machten mich darauf aufmerksam, dass es eigentlich kein Gebot für das Kopftuchtragen gibt. Nach meiner Meinung sollte doch jeder aufsetzen dürfen, was er will. Auch bei uns im Burgelland, oder der Steiermark sieht man viele ältere Frauen immer mit einem Kopftuch. Aber da regt sich keine Zeitung auf. Das ist auch kein MUSs, sondern diese Frauen wollen das so.

 

Antwort: ... fast so wie sie es sagen; auch im Qur'aan steht nicht im Detail, wie sich Frauen oder Männer bekleiden sollen; es steht aber eindeutig, dass alle Anweisungen des Propheten Muhammads (der Friede und Segen Allahs sei auf ihm) zu befolgen sind und wer dem Propheten folgt, der folgt Allah oder eben nicht. Wer das Gebot leugnet, der gilt nicht als Muslim, wenngleich ihm ein folkloristisches Gefühl dies über sich vielleicht glauben macht oder die Unwissenheit zu gross ist. 

 

Die vollkommene Bedeckung des Haupthaares der Frauen ist eine eindeutige Anordnung des Propheten und so ist es für alle Musliminen fraglos verpflichtend, ihr Haupthaar zu verhüllen. Warum wohl? Die Antwort liegt in der Frage: Warum lassen sich Frauen ihre Haartracht für die Öffentlichkeit zurechtmachen? Weil durch die Haartracht meist eine (wenn auch oft unbewusst) starke Wirkung auf Männer ausgeht und wenn das auch nicht so extrem wie mit anderen Körperteilen sein muss, so gehören die Haare - zum Schutz am spirituellen Weg - in der Öffentlichkeit verhüllt; wer diesen Weg aber nicht wahrnimmt, der fängt nicht viel mit solchen Gesetzen an, etwa so wie ein Trinker, der nicht glaubt, dass diese Rauschgift beim Autofahren besonders gefährdend ist; das Gesetzt wird aber wegen Unkenntnis nicht aufgehoben; eigene Erkenntnis ist nicht Voraussetzung zur Einhaltung der Gebote.

 

Bei der Haarverhüllung (nicht Kopftuch!) wir das Schamgefühl zu erhalten getrachtet, welches eine Voraussetzung für den Weg in die Nähe Allahs ist; wie die Luft zum Atmen.

 

Die Grundlage findet sich natürlich im Qur'aan; nachvollziehbar in einem Auszug eines Übersetzungsversuchs: (Sure 24 AL-NUR ayat 31.); in ( ) Klammern die verbindlichen Interpretationen: "Und sprich zu den gläbigen Frauen, sie sollen ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Scham, Keuschheit wahren; sie sollen ihre Reize nicht zur Schau tragen. Ausgenommen davon ist nur das (Gesicht und Hände), was sichtbar sein darf. Sie sollen ihre Kopftücher über ihre Kleidungsschnitte ziehen, (so  dass ihre Brüste und Hälse nicht gesehen werden). Und sie sollen ihre Reize vor niemand anderem enthüllen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder den Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Islamischen Frauen (im Hause) oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder sölchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstireb haben, und den Kindern, die von der Blösse der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füsse nicht zusammenschlagen, so dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen. O die ihr Gläubigen! Wendet euch allesamt reumütig Allah zu, auf dass ihr Errettung finden möget.

 

mfg

 

Muhammad Müller

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