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  Wenn nicht anders erwähnt, entsprechen rechtliche Angaben der hhanifitischen Rechtsschule.   Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit beziehen sich geschlechtsspezifische Formulierungen teilweise auf "der Mensch".     [ ....   hinzugefügt ]


 

 Bestimmung der Gebetszeiten   Waqtu-s-Ssalaah   وقت ال صلة     

 

 

 

إِنَّ ٱلصَّلَوٰةَ كَانَتْ عَلَى ٱلْمُؤْمِنِينَ كِتَٰبٗا مَّوْقُوتٗا

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Das Ssalaah ist den Gläubigen zu bestimmten Zeiten vorgeschrieben.“

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Suura an-Nisaaʾ 4:103

 

..  Das Ssalaah ist die Hauptaktion des Mu'min (Gläubiger), die er fünf mal am Tag zu verrichten hat, denn Allah hat den Menschen nur erschaffen damit er Ihn anbetet ('Ibadah). Der Prophet Muhhammadﷺ empfing während seiner Mi'raadsch (Himmelsaufstieg) die Verpflichtung zu den fünf täglichen Ssalaah direkt von Allah und später lehrte ihm der Engel Dschibriil wie und wann die Ssalawaat zu verrichten sind. Es ist Fardt (Pflicht) das Ssalaah صلاة  (Ritualgebet) fünf mal am Tag im von Allah bestimmten Zeitrahmen zu verrichten.

 

 

Auszug von "MA LA BUDDA MINHU"

3.2 

 

Fadschr (Morgengebet):

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Die Zeit für Fadschr beginnt mit dem Erscheinen der wahren Morgendämmerung und dauert bis zum tatsächlichen Sonnenaufgang.

 

[................ Die erste (wahre) Morgendämmerung ist die Zeit wenn das Morgengebet beginnt. Das ist sobald das erste Licht über dem Horizont erscheint und nicht erst dann, wenn es bereits deutlich hell ist. Das Gebet muss zwischen der ersten Morgendämmerung und noch vor Eintritt des Sonnenaufgangs stattfinden. Es ist nicht erlaubt während des Sonnenaufgangs (Schuruuq) das Ssalaah zu verrichten. Sollte es zu knapp werden, dann mindestens 20 Minuten warten, bis die Sonne deutlich über dem Horizont ist und erst dann das versäumte Ssalaah als "Ssalaatu-l-Qadhaa" nachholen. Computerberechnungen der Morgendämmerungen sind davon abhängig, welcher Winkel der Sonnenstrahlen zur Erdoberfläche als Berechnungsgrundlage gewählt wird; die Standards bewegen sich zwischen 15-20 Grad und deshalb weichen in Umlauf befindlichen Tabellen von einender leicht ab. ]

 

         [ Schuruuq ......... ist der Sonnenaufgang, die Zeit, wenn die Sonne am Horizont beginnt sichtbar zu werden. Solange dieser Vorgang stattfindet und noch eine Weile danach, ist das Ssalaah (Ritualgebet) untersagt. Wenn aber die Sonne etwa hinter einem Berg oder haus subjektiv sehr "spät" aufgeht, bedeutet dies nicht, dass du das Morgengebet bis zu diesem Zeitpunkt verrichten könnte. ]

 

 

Dhuhr (Mittagsgebet)

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Die Zeit für Dhuhr beginnt nach dem Neigen der Sonne vom Zenit (Mittagshöhepunkt) und dauert bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Schatten eines jeden aufrechten Gegenstandes seiner Höhe entspricht – unter Berücksichtigung des „ursprünglichen Schattens“ (der Schatten, der zur Zeit des Zenits vorhanden war). Dieser ursprüngliche Schatten beträgt in mittleren Breiten etwa 1½ Qadam (قَدَم Fuß, Schritt) )im Hochsommer. In den drei Monaten vor und nach der Sommersonnenwende verlängert er sich jeweils um etwa 1 Qadam. In den zwei Monaten vor und nach der Wintersonnenwende verlängert er sich jeweils um 2 Qadam. Im Monat der Wintersonnenwende verlängert er sich um 2½ Qadam. Dies ist die Ansicht von Abu Yusuf, Muhammad und der Mehrheit der Imame (darunter Malik, Shafi‘i und Ahmad ibn Hanbal). Nach einer Quelle vertrat auch Abu Hhanifa diese Ansicht.

Die Fatwaa im Hhanafi-Madhhab folgt jedoch der Meinung, dass die Zeit für Dhuhr bis zu dem Zeitpunkt reicht, an dem der Schatten eines jeden Gegenstandes doppelt so lang wie seine Höhe ist (unter Berücksichtigung des ursprünglichen Schattens).

 

[..................... Die Zeit für das Dhur_Ssalaah beginnt nachdem die Sonne mit ihrem gesamten Körper den Zenit überschritten hat. Es ist Sunnah, an  heißen Tagen das Dhuhr-Ssalaah später zu verrichten, also wenn man bereits in den Hausschatten auf der Straße zur Moschee gehen kann. ]

 

 

'Assr (Nachmittagsgebet)

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Die Zeit für 'Assr beginnt mit dem Ende der Zeit für Dhuhr  (nach einer der beiden Meinungen) und dauert, solange die Sonne nicht blass wird. Danach tritt eine makruhh Zeit ein, die bis zum Sonnenuntergang anhält. Das 'Assr-Ssalah dieses Tages darf in dieser Zeit noch verrichtet werden, es ist jedoch stark makruhh. Andere Gebete (Fardt oder Nafl) sind in dieser Zeit nicht erlaubt.

 

[ ................... Der früheste Zeitpunkt für das 'Assr-Ssalah ist wenn der Schatten eines Objekts seine doppelte Länge hat plus dem Mittagsschatten des Gegenstandes. Die Gebetszeit erstreckt sich bis Maghrib, doch ist es 'makruuhh' (unerwünscht) später als notwendig erst kanpp vor Maghrib das Assr-Ssalaah zu verrichten, es sei denn, dass man noch versäumte Ssalaats vor dem Maghrib-Ssalaats nachzuholen hat. ]

 

 

Maghrib (Abendgebet)

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Die Zeit für Maghrib beginnt nach Sonnenuntergang und dauert nach den meisten Imamen bis die dominante Farbe des Horizonts rot ist. Nach Abuu Hhanifa: bis die dominante Farbe weiß wird. Wenn die Sterne zahlreich erscheinen, wird das Verrichten von Maghrib makruh.

 

[.............. Die Maghrib-Gebetszeit reicht bis die Nachtgebetszeit ('Ischaa') beginnt; wenn möglich, ist aber unmittelbar nach dem Sonnenuntergang zu beten. Es ist nicht erlaubt während des Sonnenuntergangs zu beten. ]

 

 

Ishaa' (Nachtgebet)

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Die Zeit für Ishaa' beginnt nach dem Ende der Maghrib-Zeit und dauert bis zur Hälfte der Nacht. Das erste Drittel der Nacht ist die beste (mustahabb) Zeit. Bis zur Hälfte der Nacht ist es uneingeschränkt erlaubt. In der zweiten Hälfte der Nacht ist es erlaubt, aber makruhh.

 

[ .....  Die Gebetszeit für 'Ischaa' beginnt sobald es Nacht bzw. dunkel ist; nach hanifitischem Rechtsverständnis beginnt die Nacht wenn die Sterne in ihrer vollen Vielzahl hervorgekommen sind. Die Sunnah-Zeit für das Ischaa' - Gebet ist am Ende des ersten Drittels der Nacht. ]

 

 

Witr - Ssalah

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Die Zeit für Witr beginnt direkt nach dem Ishaa'- Ssalaah und dauert bis zur Morgendämmerung.

 

 

Empfohlene Praktiken

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      Dhuhr  im heißen Sommer etwas hinauszuzögern.

      Ishaa' vor Ablauf des ersten Drittels der Nacht zu verrichten.

      Fadschr früh im ersten Licht des Tages zu beten, sodass genug Zeit bleibt, das Gebet erneut vollständig zu wiederholen, falls es ungültig würde.

 

 

Zeiten, in welchen kein Ssalaah verrichtet werden darf

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       Während des Sonnenaufgangs bis sie schon deutlich einiges über dem Horizont steht (Duhhaa).

       Solange die Sonne noch Teil im Zenit steht; diesen nicht zur Gänze überschritten hat.

       Solange die Sonne nicht gänzlich untergegangen ist; hier gilt nicht der hohe Berg als Horizont, sondern der angenommene Untergang am flachen Horizont wie etwa am Meer.

       Ssalaatu-l-Assr während des Sonnenuntergangs zu verrichten gilt als makruuhh tahhriimi (stark verpönt, nahe am Verbot).

        In diesen Zeiten ist auch auch Sadschdah Tilaawah (Niederwerfungen bei Qur’aan-Rezitation) und Janaazah-Ssalaah nicht erlaubt.

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       Während der Fadschr-Zeit ist es makruhh, andere Nafl-Ssalaah (freiwillige Ssalawaat) zu verrichten, außer dem Sunnah-Ssalah vor Fadschr.

       Nachholgebete (Qadhaa) sind jedoch erlaubt.

 

Ende des Auszugs von  "MA LA BUDDA MINHU"

 

 

Dschibriil erklärte Muhhamad صلى الله عليه وسلم wann die Zeiten für die Verrichtung des Ssalaah sind.

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...... im "Musallah Dschibiil" (Gebetsplatz des Dschibriil), nahe der Tür der Ka'aba (markierter Platz), indem er die fünf Ssalawaat an zwei Tagen verrichtete. Am ersten Tag verrichtete er die fünf Ssalawaat jeweils zu Beginn der Gebetszeitspannen und am zweiten Tag jeweils am Ende der Gebetszeitspannen:

 

عن جابر بن عبد الله قال: جاء جبريل إلى النبي صلى الله عليه وسلم فقال له: قم فصلِّ، فصلى الظهر حين زالت الشمس، ثم جاءه العصر فقال: قم فصلِّ، فصلى العصر حين صار ظل كل شيء مثله، ثم جاءه المغرب فقال: قم فصلِّ، فصلى المغرب حين غربت الشمس، ثم جاءه العشاء فقال: قم فصلِّ، فصلى العشاء حين غاب الشفق، ثم جاءه الفجر فقال: قم فصلِّ، فصلى الفجر حين طلع الفجر، ثم جاءه من الغد للظهر فقال: قم فصلِّ، فصلى الظهر حين صار ظل كل شيء مثله، ثم جاءه العصر فقال: قم فصلِّ، فصلى العصر حين صار ظل كل شيء مثليه، ثم جاءه المغرب وقتاً واحداً لم يزل عنه، ثم جاءه العشاء حين ذهب نصف الليل أو قال: ثلث الليل، ثم جاءه الفجر حين أسفر جداً، ثم قال: ما بين هذين وقت.

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Dschibriil kam zum Propheten, um ihm die Zeiten des Gebets zu lehren. Er trat vor, der Gesandte Allahs stand hinter ihm, und die Menschen standen hinter dem Gesandten Allahs. Dschibriil betete mit ihm das Dhuhr-Ssalaah, als die Sonne den Zenit überschritten hatte. Dann kam er, als der Schatten eines Menschen seiner Körpergröße entsprach, und betete Assr. Dann kam er, als die Sonne untergegangen war, und betete Maghrib. Dann kam er, als die Dämmerung verschwunden war, und verrichtete Ischaa'. Dann kam er, als das Licht der Morgendämmerung sich ausbreitete und die Sterne noch sichtbar waren, und betete Fadschr. Am zweiten Tag wiederholte er dies jeweils am Ende der jeweiligen Gebetszeit. Danach sagte er: ‚Die Zeit zwischen diesen beiden ist die Zeit für das Ssalah‘“

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.Sunan an-Nasa'i, Hadith Nr. 513

 

 

Der Gesandte Allahs (möge der Friede und Segen Allahs auf ihm sein) und seine Ssahhabah (Gefährten) hatten keine Uhren und Tabellen mit Gebetszeiten; sie wussten um den Sonnenstand und die Schattenlängen bescheid um das jeweilige Ssalaah zur richtigen Zeit zu verrichten. Die Uhrzeit ist aber in den modernen Städten Europas sehr hilfreich, wo die Beobachtung des Sonnenstandes oder der Dämmerung fast unmöglich ist und der öffentliche Gebetsruf fast überall verboten ist. In muslimisch geprägten Ländern hört jeder den Adhaan (Gebetsruf) und kaum jemand beschäftigt sich mit den Bestimmungen der Zeiten. In Darul-Kufr aber, wo der Adhaan kaum zu hören ist, sollte jeder Muslim selbst wissen wann die richtigen Gebetszeiten sind und verwendet dafür auch Gebetszeitkalender. Abgesehen vom Ssalatu-l-Assr (Nachmittagsgebet) ist die Bestimmung der Gebetszeiten in den vier Rechtsschulen gleich.

 

 

Berechnung der Zeiten mittels Computer-Programmen:

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.... Um sicher zugehen verbrachte ich die Nacht des 29 Radschab 1431 (11.Juli 2010) auf dem über 1700 m hohen "Hochlantsch" nördlich von Graz bei klarer Sicht und Neumond. Eine Lichtverschmutzung in der Richtung des zu erwarteten Sonnenaufgang war fast nicht wahrnehmbar. Die Uhrzeit des beobachteten Dämmerungsbeginn übertrug ich in das Berechnungsprogramm Acurate Times was dnn einem Sonneneinfallswinkel von 15 Grad entsprach und nicht - so wie in vielen Gebetszeitkalendern - 18 Grad. Ich war nicht allein bei dieser Beobachtung, die ich im darauf folgenden Jahr ein zweites mal durchgeführt habe.  Muhammad Abu Bakr Müller / 2010 C.]