Ibn Taymiyyah ابن تيمية war ein außergewöhnlich einflussreicher islamischer Gelehrter und niemand bestreitet seine Fähigkeiten der Rede und sein großes Wissen. Er wurde 661 - 728 AH in Harraan geboren, einer Stadt im heutigen Südosten der Türkei, nahe der syrischen Grenze. Aufgrund der Mongoleninvasionen floh seine Familie im Jahr 1269 nach Damaskus, das damals zum Mamlukenreich gehörte und eines der wichtigsten Zentren islamischer Gelehrsamkeit war. Dort übernahm er den Lehrstuhl seines Vaters an der berühmten Schule Daar al-Ḥadiith as-Sukkariiya. Seine Werke wurden in Damaskus verfasst und verbreitet – darunter Madschmuuʿ al-Fataawaa, Darʾ Taʿaaruḍ al-ʿAql wa al-Naql und al-ʿ'Aqīda al-Wāsiṭiyya. Formell ordnete er sich der hanbalitischen Rechtsschule zu, folgte aber in wesentlichen Punkten seinen eigenen Rechtsschlüssen (Idschtihhaad). Teile seiner Glaubenslehre ('Aqiidah) wurde von vielen Gelehrten als Taschbiih (Körperhaftigkeit Allahs) bzw. Anthropomorphismus wahrgenommen, wofür er mehrmals inhaftiert wurde. Er starb 728 H (1328) in Damaskus.
Ibn Taymiyyah lehrte, dass Taqliid, also das Folgen einer Rechtschule - ohne persönlich die Beweise aus Qur’aan und Sunnah überprüft zu haben - "blindes Folgen" wäre und daher falsch sei. Mit dieser Irrlehre verführte er etwa 400-500 Jahre nach Etablierung der Rechtsschulen, allem voran seinen berühmten Schüler Ibn Qajiim und viele andere. Mit dieser Irrlehre öffnete er die Türen für die heutigen Salafyyjah bzw. Wahhabiten und ähnliche Sekten, welche Taqliid als Bidah' (Neueinführung in die Religion) betrachten. Man dürfe nur direkt Qur'aan und Sunnah folgen. Ibn Taymiyyah verstand offensichtlich nicht, dass der Sinn und die Absicht einer Rechtschule zu folgen eben das Folgen von Qur'aan und Sunnah bedeutet, denn wer ist schon ein Mudschtahiid umselbst Fatwas (Rechtschlüsse) aus diesen Quellen ziehen zu können; wer aber hat die Qualifikationen eines Mudschtahiids? Die Gelehrten der jeweiligen Rechtschulen haben die Beweise der Rechtsentscheidungen "1000" mal überprüft.
Ibn Taymiyyah lehnte nicht nur Taqliid ab, sondern auch Tawiil (Deutung) der Siffaat (Eigenschaften Allahsﷻ). Traditionelle Gelehrten seiner Zeit (wie etwa Zaynab bint Makki, Taqī al-Dīn al-Subkī, ʿAlāʾ al-Dīn al-Bukhārī, Ibn Ḥajar al-ʿAsqalaanii und generell die |